50 Jahre Tellington TTouch®

Jubiläumsbeiträge

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1. Säule: Beobachtung

  • Bewusstes Beobachten hilft mir nicht nur als Tool im Hinblick auf die Tellington TTouch Methode.
  • Es hilft mir ganz allgemein, in den gegenwärtigen Moment zu kommen.
  • Bin ich präsent, habe ich die Möglichkeit zu sehen, hören, fühlen was das Pferd sagt. Das ist für mich die Voraussetzung für Vertrauen – die Basis der Tellington TTouch Methode.

Wenn ich ein Pferd bewusst beobachte, bin ich im Hier und Jetzt.

  • Ich beobachte, was Jetzt gerade ist. Dann bin ich selber geerdet, verbunden und  im gegenwärtigen Moment.
  • Ich bin mit dem Pferd verbunden, ohne ihm zu nahe zu treten.
  • Aus dem heraus kann ich mir danach überlegen, wohin uns die Begegnung führen kann.
  • Bin ich aufgeregt oder ausser mir, weil das Pferd verletzt oder krank ist, eine Verhaltensweise zeigt, die schwierig im Umgang ist, oder Erwartungen im Raum stehen, die ich gerade nicht zur Seite stellen kann, kann ich mich fragen, ob ich wirklich im gegenwärtigen Moment bin. Oder ob ich gedanklich in der Vergangenheit oder Zukunft bin.
  • Und kann mich dann bewusst in die Gegenwart bringen und wirklich beobachten, anstatt im Gedankenchaos zu versinken.
  • Das Pferd teilt mir etwas mit und das nehme ich am besten wahr, wenn ich Gedanken und Erwartungen für den Moment beiseite stellen kann.
  • Daneben hilft mir das bewusste Beobachten, mein autonomes Nervensystem zu regulieren. Und vermutlich nicht nur meins, sondern auch das des Pferdes und allgemein der Lebewesen um mich herum.

2. Säule: Tellington TTouch®

Beim Tellington TTouch® gibt es so Vieles, was dazu gehört.

  • Ein für mich wichtiger Aspekt ist das Hören im übertragenen Sinn.
  • Ich „höre“ mit meinen Händen, mit all meinen Sinnen, mit meinem ganzen Ich.
  • Was erzählt mir das Pferd mit seinem Gesichtsausdruck, seinem Körper, seinen Reaktionen?
  • Um „hinhören“ zu können brauche ich sowohl zum Pferd als auch zu mir selber Kontakt.
  • Oft wird gesagt: 70% bei mir selber sein, 30% beim Pferd. Weshalb?
  • Bin ich zu einem grossen Teil bei mir und geerdet, kann ich umfassender wahrnehmen und hören und das Pferd hat genug Raum, um sich ausdrücken zu können.
  • Bin ich zu nah beim Pferd, drückt es sich vielleicht nicht „frei“ aus und ich nehme nicht so umfassend wahr.

Neben dem „Hören“ ist für mich auch das „Reden“ im übertragenen Sinne wichtig: die nonverbale Kommunikation, die beim Tellington TTouch®  über

  • meine Hände ,
  • Haltung (innere wie äussere) und
  • Einstellung geschieht.

    Ich möchte mit dem Pferd in Kommunikation treten, Sicherheit und Vertrauen vermitteln und gerade mit dem Tellington TTouch® die Zellen und das Gewebe an ihren ursprünglichen gesunden Zustand erinnern.
Tellington TTouch®

3. Säule: Lernparcour

Im Lernparcours können schwierige Lernsituationen (z.B. Verladen) vereinfacht werden.

  • Die einzelnen Lerneinheiten (z.B. Labyrinth, Stern, Grill, Doppelter Diamant, Slalom, Planen) helfen dabei.
  • Mit Hilfe von unterschiedlichen Führpositionen und den anderen Werkzeugen der Tellington TTouch® Methode (TTouch®, Tellington Körperbänder) wird für das Pferd (und den Menschen) ein sicherer Lernrahmen geschaffen.
  • Die Pferde lernen ausbalanciert anzutreten, zu laufen und anzuhalten. Vertrauen (zu sich selber und zu Menschen) kann so wunderbar gefördert werden.
  • Vertrauen bringt Sicherheit.
  • Körperhaltung und Verhalten hängen eng zusammen.

Im Lernparcours achten wir darauf, dass das Pferd die einzelnen Elemente in einer Haltung durchschreiten kann, die Vertrauen zum Ausdruck bringt, und dass es ausbalanciert ist.

Zeigt das Pferd Unsicherheit, wird das Lernelement angepasst. Das heisst zum Beispiel, dass die Abstände der Stangen/Planen vergrössert werden, mehr Pausen gemacht werden, TTouches eingebaut werden. Hier ist der Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Verhalten oft besonders gut sichtbar.

  • Zum Beispiel lernt das das Pferd durch das gezielte, klare Führen mit Anhalten vor jeder Kurve im Labyrinth, sich zu biegen und auszubalancieren.
  • Beim Grill oder Stern muss das Pferd die Beine unterschiedliche hoch (Grill) bzw. hoch und weit (Stern) heben – auch wieder eine Sache von Koordination und Balance.
  • Der Mensch lernt im Lernparcours klare Signale zu geben und auf die Signale des Pferdes zu achten. So kann sich zwischen Pferd und Mensch Vertrauen aufbauen/festigen.
  • Der Lernparcours kann auch geritten werden.

Wir lernen IMMER. Und ich stelle mir gerne die Frage: welche Art Lernerfahrung möchte ich Pferd (und Mensch) bieten?

Mein Bestreben ist, dass Pferd und Mensch voll Vertrauen und sicher miteinander unterwegs sind. Dann macht es Spass, dann besteht eine Herzensverbindung.

4. Säule: Tellington Lernhilfen

Da wir (und unsere Tiere) immer und in jedem Augenblick lernen, ist eigentlich alles, was ich in der Arbeit mit Pferden nutze, eine Lernhilfe – das heisst es liegt an mir Tellington TTouch® so anzuwenden, dass durch mein Tun das Lernen von Balance, Vertrauen und Sicherheit unterstützt wird.

Um dieses Ziel zu erreichen, setze ich folgende Lernhilfen bewusst ein:

  • TTouches
  • Führpositionen/Gerte
  • Körperbänder/Balancezügel/Halsring
  • Elemente aus dem Lernparcours
  • meine Haltung/Stimme
  • Pausen

Das Gehirn lernt in den Pausen – das geht im Eifer des Tuns gerne vergessen – besonders, wenn wir lernwilligen Pferdemenschen und Pferden die Tellington TTouch® Methode näher bringen wollen.

Je klarer ich die Lernhilfen (Lamaleine, Gerte, TTouches, Körperbänder, Elemente des Lernparcours, Haltung, Stimme, Pausen) einsetze, desto einfacher wird das Lernen für das Pferd.

Zum Beispiel im Labyrinth:

  • vor dem Labyrinth halte ich an (Signale mit Stimme, Haltung, Lamaleine, Gerte).
  • So gebe ich dem Pferd die Gelegenheit, in Balance anhalten und warten zu lernen.
  • In einer klar geführten Kurve geht es um die Kurven, jeweils mit einem Halt vor der nächsten Kurve.
  • Mögliche Lernziele: ausbalanciert anhalten und losgehen, in Balance und ruhig um die Kurve gehen, Kopf senken, Vertrauen und Selbstsicherheit, Warten.
Tellington TTouch® - Führen im eleganten Elephanten